Über den Umgang mit Asylwerbern

 

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Weil dies ein Thema ist, über das sehr kontroversielle Ansichten im Umlauf sind, luden die beiden BOL-Lehrerinnen die zwei besten Kennerinnen dieses Bereiches in die PTS Bad Goisern. Frau Marlene Ebenberger, welche für die Betreuung im Salzkammergut zuständig ist, und Frau Birgit Scheutz, die Leiterin zweier Häuser, in denen Menschen wohnen, die ihre Heimat verlassen mussten.

Zu Beginn stellten die beiden Damen ein Video vor, in dem zwei Männer über ihre Heimat schwärmen. Erst am Ende kommt heraus, dass beide Flüchtlinge sind - ein Syrer, der 2015 aus seiner Heimat flüchten musste und ein Jude, der dem Holokaust in Deutschland entflohen war.Wie sehr sich die Aussagen dieser beiden doch glichen!

Im Anschluss wurden jene Fragen beantwortet, welche die Jugendlichen auf Kärtchen geschrieben hatten. Frau Ebenberger und Frau Scheutz brachten in viele Vorurteile Wissen. So klärten sie, dass diese Menschen neue Kleidung haben, weil Firmen viele unverkaufte Waren den Asylwerbern zukommen lassen. Dass das Handy schon von ihrem Heimatland mitgebracht wurde, und es die Nabelschnur zu den Verwandten darstellt. Auch über den "Reichtum" der Asylwerber redete man - 150 € für Gewand jährlich, wenn man keinen gefüllten Kleiderkasten hat - sind nicht viel und sich täglich um 5,50 € über Wasser zu halten schier unmöglich, wenn man sich davon versorgen soll. Arbeiten würden alle gerne, aber leider dürfen nur Leistungen für die Gemeinde erbracht werden und da gibt es nicht genug Betätigungsfelder. Handlungsbedarf gibt es bei den Politikern, aber solange sich niemand traut, dieses Thema aufzugreifen, solange wird zwar weiter geschimpft, aber es ändert sich nichts.

Schön wäre es, wenn unsere Jugendlichen jene respektvolle Grundhaltung, die sie heute während dieses Workshops gezeigt haben, ihr ganzes Leben lang beibehalten würden. Vielen Dank auch den beiden Damen, die unseren Ansichten menschliche Tiefen verliehen haben.